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Schlamm im See: Wo heuer gepumpt und gebaggert wird

geposted am 29.08.2023, in Club

 

 

Nach der Pilotphase im Vorjahr startet die Seemanagement GmbH nun in den Regelbetrieb. Am Mittwoch präsentierten Landesrat Heinrich Dorner und Geschäftsführer Erich Gebhardt in Neusiedl am See das Bauprogramm für die nächsten Monate. Von Oktober bis April sind umfangreiche Schlammbaggerungen geplant. Und auch mit dem Schilf wird man sich beschäftigen.

Das Ziel der Seemanagement GmbH ist die nachhaltige Pflege des Sees auf Basis einer koordinierten und fachlich breit abgestimmten Strategie, anstatt wie in den Jahren davor nur Einzelmaßnahmen zu setzen. „Das Ziel ist, den Neusiedler See nachhaltig abzusichern. Die zentralen Themen sind der Wasserstand, die Wasserzuleitung und die Bewirtschaftung des Sees. Die Schlamm- und Schilfbeseitigung ist ein wichtiger Mosaikstein zur Absicherung des Naturjuwels Neusiedler See“, betonte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner im Rahmen der Präsentation.

Im Rahmen des Pilotprojekts wurden im Vorjahr 40.000 Kubikmeter Weichschlamm aus dem Neusiedler See entfernt und Gerätschaften getestet. Aus diesen Erkenntnissen hat die Seemanagement Gmbh ihren Fuhrpark adaptiert und erweitert. Zwei neue amphibische Schlammbagger mit einer höheren Pumpleistung (900 Kubikmeter pro Stunde) als früher verwendete Geräte kommen nun zum Einsatz. Dazu vier Kleingeräte, die durch verschiedene Anbauteile vielseitig einsetzbar sind. Jährlich sollen nun 100.000 Kubikmeter Schlamm - vor allem aus Häfen und Hafeneinfahrten ausgepumpt werden. Das seien die „Brennpunkte“ - diese seien bei Gesprächen mit sämtlichen Stakeholdern schnell klar gewesen, erklärt Erich Gebhardt.

Wo die neuen Geräte zum Einsatz kommen

Konkret werden großflächige Entschlammungsmaßnahmen in Rust (Liegewiesenhafen, Südhafen und Campingplatzhafen), in Breitenbrunn (Fährrinnen bzw. Teile in der Marina) und in Podersdorf (Yachtclub und Abschnitte des Südhafens) durchgeführt. Sobald das Absetzbecken in Illmitz fertiggestellt ist, wird auch dort für die Fährbetriebe gebaggert. Eingeplant sind auch Arbeiten in Weiden am See und in Mörbisch. Dort müssen die Gemeinden aber noch notwendige Vorleistungen erbringen, bevor es losgehen kann, etwa Schlammabsetzbecken entleeren. Darüber hinaus sollen im Laufe der Wintermonate bestehende Kanaleinfahrten und Dalbenstraßen in Oggau, Purbach, Winden am See und Jois gepflegt werden.

Schilf: Maschinen für den Neusiedler See gibt es nicht „von der Stange“

Eine besondere Herausforderung ist das Schilfmanagement. Vor allem deshalb, weil sich die klimatischen Bedingungen am Neusiedler See verändert haben. Die Winter sind wärmer, dicke Eisschichten bilden sich kaum. Schilfschneiden wie es früher am zugefrorenen See üblich war, geht sich also nicht mehr aus. Herkömmliche Maschinen können kaum mehr gebraucht werden.

Schilfpflegemaschinen, wie sie am Neusiedler See eingesetzt werden können, gibt es allerdings nicht „von der Stange“, sondern müssen eigens angefertigt werden. Gespräche mit Herstellern solcher Gerätschaften wurden bereits geführt, noch im Herbst soll es eine Ausschreibung geben. „In der heurigen Saison werden wir uns vorrangig auf die Ertüchtigung von Schilfkanälen konzentrieren. Diese Maßnahmen werde in Donnerskirchen, Purbach, Winden am See und Gols, sowie in Abstimmung mit dem Nationalpark, in Apetlon umgesetzt", berichtet Gebhardt.

Wasserzuführung bleibt weiter Thema

Neben dem Schlamm- und Schilfmanagement hält das Land Burgenland - trotz Kritik von Umweltschutzorganisationen - weiter an einer möglichen Dotation des Neusiedler Sees mit Donauwasser fest. „Den Neusiedler See und die Salzlacken sich selbst überlassen und einfach austrocknen lassen, wie von einigen Expertinnen und Experten und Organisationen gefordert, das darf und wird keine Lösung sein!“, betont Landesrat Dorner.

Eine Lösung mit Ungarn scheint allerdings weiter wenig vielversprechend. Das Land Burgenland konzentriert sich in seinen Bemühungen nun verstärkt auf Gespräche mit dem Nachbarn in Niederösterreich. Abstimmungsgespräche mit Experten habe es schon gegeben, bestätigt Landesrat Dorner. In Kürze solle es auch politische Gespräche zum Thema geben. „Wassermangel ist eine globales Thema und eine Herausforderung für viele Regionen. Vielleicht finden wir eine Win-Win-Lösung, durch die auch andere Regionen profitieren können“, hofft Dorner.

Quelle: BVZ 10.2023